Henry Munyaradzi (1931-1998)
Als Sohn eines Geistersehers, der die Familie früh verliess, verlebte Munyaradzi, wie damals für das ländliche Zimbabwe üblich, seine Kindheit und Jugend ohne Schulbildung und arbeitete als Hirte und
Jäger mit Hund, Pfeil und Bogen. Er war unter anderem als Dorfschmied, Schreiner, Maler und Tabaksortierer tätig. Als Sechsunddreissigjähriger lernte er 1967 die vom Tabakpflanzer Tom Blomefield gegründete Künstlerkolonie Tengenenge kennen. Dort sah er zum ersten Mal Bildhauer bei der Arbeit. Die Idee der Künstlerkolonie veränderte sein Leben. Seine bildhauerische Meisterschaft erarbeitete er sich autodidaktisch, und er wurde bald zu einem führenden Bildhauer in Tengenenge. Bald wurden seine Werke in der Nationalgalerie von Salisbury (heute Harare) gezeigt. Ausstellungen
im Musée Rodin in Paris und im New Yorker Museum of Modern Art folgten und begründeten Anfang der 1970er Jahre sein internationales Ansehen.
1975 verliess er Tengenenge. Nach einer Einzelausstellung in London 1984 war es ihm möglich, eine eigene Farm in Ruwa südöstlich von Harare zu kaufen. Von 1985 bis zu seinem Tod 1998 lebte und arbeitete er dort in engem Kontakt mit der Natur. Sein eigentümlicher, einfacher Stil ist so prägnant und bildhauerisch perfekt, dass er mit keinem anderen Shonabildhauer verwechselt werden kann.
Ausstellungen
Seit der ersten Ausstellung 1968 in der National Gallery of Rhodesia in Salisbury (heute Harare) war Henry Munyaradzi mit Einzel- und Gruppenausstellungen lokal und international präsent.
Mit acht Einzelausstellungen war er in London, Los Angeles, Berlin, Heidelberg und Harare vertreten. Seine Werke befinden sich in der National Gallery of Zimbabwe und neben jenen von Henry Moore, Constantin Brâncusi und Rodin in der Feingarten Gallery in Los Angeles, im Art Center Berlin sowie in Museen und Privatsammlungen auf der ganzen Welt.
Bewertungen
Es gibt noch keine Bewertungen.